Geschichte der Abteilung Tischtennis
1947-2017
Tischtennis verbindet Generationen – auch in Erbach.
Alt und Jung spielen gemeinsam und gehen harmonisch und respektvoll ihrem Hobby nach.
Juni 1947, in einem kleinen Saal des Gasthauses „Zum Ulmer Hof“ trafen sich junge Erbacher, um auf selbstgebauten Pressspanplatten mit teilweise vorhandenen „Korkschlägern“ Ping-Pong zu spielen. Netze durch einige ebenfalls interessierte Damen selbstgestrickt und vielfach geklebte Bälle mit Azeton ergänzten das vorhandene Spielmaterial. Nach den Spielen wurden die Platten auf die Seite gestellt und man hat fleißig getanzt. Das Grammophon der Familie Epple leistete dabei gute Dienste. Alsbald tauchten die ersten Außen-Noppen-Schläger – das sogenannte „Brett“ – auf, die im Hause Hammer vertrieben wurden. Sehr stolz war man auf die ersten von unserem Mitglied Erwin Laub hergestellten Nut- und Federplatten. Bereits im Herbst 1947 suchte man dann die Verbindung zum TSV Erbach und ist bis heute eine erfolgreiche Abteilung des Hauptvereins.
Am 27.10.1948 fand im Gasthaus „Zum Ulmer Hof“ die erste Jahreshauptversamm-lung statt. Abteilungsleiter wurde H. Winterfeldt und Kassierer H. Gietl. Sie führten die Abteilung bis zum Jahr 1959. Bereits 1949 spielte man mit zwei Herrenmann-schaften in der alten Jahnhalle. Die Spieler der ersten Stunde waren Willi Wallich, Herbert Kinze, Charlie Lütt, Otto und Siegfried Haschek, die Polizisten Rapp, Zorn und Weidelich, die Brüder Eberhard und Ulrich Speiser, Bodo Jovanowitsch und Abteilungsleiter H. Winterfeldt. Zu den Auswärtsspielen nach Weißenhorn, Illertissen, Neu-Ulm, Blaubeuren, Ehingen, Laupheim oder sogar bis Laichingen fuhr man mit dem Fahrrad. Was heute unvorstellbar scheint, war zu dieser Zeit üblich.
In den darauffolgenden Jahren wurde auch eine intensive Jugendarbeit geleistet. Rudi Seidl und Hans Simon gehörten dann bald zu den stärksten Jugendspielern im Bezirk. Auch bei den Mädchen hatten wir mit Gerlinde Limbrunner eine Ausnahme-erscheinung im Bezirk und auf Verbandsebene. Neben einer Menge von Turniersiegen sind die vielen Bezirksmeistertitel, die Württembergische Meisterschaft der Juniorinnen, die Süddeutsche Meisterschaft im Juniorinnen-Doppel mit Partnerin Holzhammer aus Leutkirch und die Erringung der Süddeutschen Mannschafts-meisterschaft mit ihren Mannschaftskameradinnen des TTVWH Nachweise unserer Erfolge. Bald kam es dann zur Gründung einer Damenmannschaft unter der Regie von Annemarie Nuding und Hannelore Kopp.
Württ. Juniorinnen-Mannschaftsmeister 53/54:
In den weiteren Jahren wurde die Jahnhalle Erbach zu einer wahren Tischtennis-Hochburg ausgebaut und die junge Tischtennisabteilung feierte 1956 mit der Meisterschaft der ersten Herrenmannschaft in der Bezirksklasse ihren ersten Höhepunkt. Außerdem fanden von 1949 – 1958 die Saison-Abschluss-Turniere des Bezirks Ulm mit Vereinswertung in Erbach statt.
Als Abteilungsleiter folgte dann Ferdinand Hartmann, der das Amt am 10.03.1963 in die Hände von Hermann Traber (†) weitergab. In den nachfolgenden Jahren wurde in Erbach nur noch trainiert, da man keine komplette Mannschaft zusammenbrachte.
Im Jahre 1970 wurde mit Stefan Lotspeich als Abteilungsleiter und Hermann Winterfeldt als Jugendleiter ein richtungsweisender Schritt in die Zukunft gemacht. Bereits 1971 spielte man wieder mit zwei Herrenmannschaften und mit Annemarie Nuding konnte eine erfolgreiche Damenmannschaft gegründet werden.
Ab 1985 begann mit vielen Meisterschaften, Aufstiegen und Turniererfolgen die zweite erfolgreiche Phase der Tischtennisabteilung. Es gab bis zu fünf Herrenmann-schaften, Senioren-/Mädchen-/ und Jugendmannschaften – unter anderem ein Verdienst des „Talentschuppens“ von Otto Essl. Das aktive Vereinsleben wurde auch durch gesellige und kameradschaftliche Abende belebt.
1988 bis 1990 konnten wir unter anderem ein A-Ranglisten-Turnier, ein Süddeutsches Ranglisten-Turnier und den Württembergischen Verbandspokal-Entscheid ausrichten.
Ab 1994 bis 2001 unter der Leitung von Ulrich Dürr als Vorstand und mit einem engagiertem Christian Ise, der mit Geschick und Verstand den Verein mitleitete, wuchs die Abteilung weiter. Die erste Herrenmannschaft war sehr erfolgreich in der Bezirksklasse und auch unsere Seniorenmannschaften waren eine Bank im Bezirk.
Auch die zweite Herrenmannschaft schaffte den Sprung in die Bezirksklasse. Ein Höhepunkt war der 2. Platz bei den Herren C der Württembergischen Pokalmeister-schaft 2005 mit Holger Raaf, Stephan Gleißner, Christian Ise und Hans-Roland Herzog.
Nach Abstiegen 2006/2007 zerbrach die erste Herrenmannschaft komplett und alle Spieler der höherklassigen Mannschaften verließen den Verein. Ein weiterer Umbruch stand an.
Da Wolfgang Hess sich der Aufgabe des Abteilungsleiters stellte und gemeinsam mit Marcel Teichgräber das Training für unsere Jugend in Angriff nahm, war es mit Unterstützung von Bernhard Häufele als Kassierer möglich, einen Neuanfang zu starten.
In Zukunft wollen wir mit Spielern aus Erbach und Teilorten, durch Kooperation, Integration und Jugendarbeit kameradschaftlich und mit Freude Tischtennis spielen.
Die verstärkte Jugendarbeit zahlte sich schon in den Jahren 2006 bis 2008 mit dem Sprung unserer Jungs von der Kreisliga in die Bezirksliga aus. Als eines der größten Erbacher Talente ist Sefa Dogan hervorzuheben, der sich jährlich in die Baden-Württembergische Rangliste gespielt hat und nun (leider) sein Ballgefühl beim TSV Herrlingen unter Beweis stellt.
Dass sich die Arbeit auszahlt zeigte sich daran, dass wir schon bald wieder drei erfolgreiche Herrenmannschaften und drei Jugendmannschaften mit einer Vielzahl von talentierten Spielern hatten.
Die Jahre 2011 bis 2014 waren durchwachsen – einige Leistungsträger zogen aus privaten bzw. beruflichen Gründen weiter weg und auch im Jugendbereich hatten wir viele Abgänge. So gab es in diesen Jahren auch nur noch zwei Herrenmannschaften. Die erste Mannschaft konnte in den Saisons 2013/2014 und 2014/2015 nur knapp dem Abstieg aus der Kreisliga entrinnen. Einen großen Anteil daran hatte Josef Wanner, der durch tolle Bilanzen jahrelang auch die Statistiken dieser Liga anführte.
In unserer zweiten Mannschaft spielten auch unsere tapferen Senioren mit und mit der Mischung Jung und Alt erreichten wir konstant einen vorderen Tabellenplatz in der B-Klasse.
Im Jugendbereich haben wir es trotz einiger Personalsorgen jedes Jahr geschafft, eine schlagkräftige Truppe in der Bezirksliga zu stellen. Unter der Jugendleitung von Andreas Stückle konnte im November 2013 Stefan Staudenecker als Trainer gewonnen werden – dies sollte (und war) ein schlauer Schachzug für die Zukunft sein.
Spieler wie Andreas Hofmann, der leider vor der Saison 2014/2015 zum Herren-Landesliga-Team nach Schwendi wechselte, war jahrelang einer der Spitzenspieler in der Bezirksliga. Unsere Erbacher Gewächse, Patrick Stückle und Matthias Schmid, verbesserten sich in ihrer Leistung konstant. Mit Manuel Söll und Max Mößlang schafften sie in der Saison 2014/2015 sogar den zweiten Tabellenplatz mit 29:7 Punkten zu belegen. Auch in der nächsten Saison konnten die Jungs nochmals einen dritten Platz vorweisen.
Auch im Bezirkspokal Jungen U18 konnte sich die Mannschaft gleich dreimal in Folge ins Final 4 spielen und erreichte jeweils im Teich der Landeslegisten einen hervorragenden dritten Platz.
Wir richteten die Herren-Bezirksmeisterschaften im November 2011 sowie die der Jugend im Oktober 2013 und 2015 aus. Auch der Bezirkskader trainiert seit 2013 in regelmäßigen Abständen in der Jahnhalle Erbach.
Und in der Saison 2014/2015 gab es wieder eine tolle Meisterschaft!!!
Diese war kein Zufall, sondern das Produkt von Freundschaften, Ehrgeiz, Einsatz und gutem Training. Unsere Jungen-Kreisklassemannschaft mit ihrem Trainer, Wolfgang Hess und dem Betreuer Andreas Stückle, feierte eine verdiente Meisterschaft und den Aufstieg in die Kreisliga.
Ein magisches Datum für unseren Verein war sicher der 6. April 2015, als Stefan Staudenecker, Landesligaspieler des TSV Holzheim, seinen Wechsel nach Erbach bekannt gab. Mit seinen zahlreichen Erfolgen, u. a. dreimaliger Bezirksranglisten-Sieger der Herren im Bezirk Ulm in den Jahren 2012 bis 2014, konnte der Umbruch auch bei den Herren gestartet werden.
In der Saison 2015/2016 haben wir es mit einer schlagkräftigen ersten Mannschaft auch gleich geschafft, ungeschlagen den Titel zu holen und somit den Aufstieg in die Bezirksklasse zu erreichen.
Auch außerhalb der Halle hatten wir viele Aktivitäten rund um unseren Sport
Die Bilder geben einen kleinen Einblick auf unseren lebendigen Verein.
Unser 70-jähriges Jubiläum konnte unsere Abteilung mit vielen sportlichen Highlights feiern
Wir starteten in die Saison 2016/2017 mit drei Herrenmannschaften. Ein Jahr mit vielen schönen Siegen und zwei Aufstiege konnten gefeiert werden.
Die erste Herrenmannschaft, angetrieben von Stefan Staudenecker, schaffte es, einen hoch verdienten zweiten Platz in der Bezirksklasse zu erspielen. Lange Zeit war man sogar Tabellenführer, mit 14 Siegen bei nur vier Niederlagen wurde die Relegation um den Aufstieg in die neue Landesklasse erreicht. Das i-Tüpfelchen schaffte dann die Mannschaft bei der Relegation in Leutkirch mit zwei Siegen gegen Giengen und Neresheim, den Aufstiegsplatz in die Landesklasse zu sichern.
Die zweite Herrenmannschaft marschierte souverän durch die Kreisklasse B und war bis zum letzten Spieltag ungeschlagen. 17 Siege standen zu Buche bei nur einem Unentschieden und somit ging die Meisterschaft an diese tolle Mannschaft. Die Mischung mit erfahrenen und jungen Spielern zahlte sich voll aus – der Aufstieg in die A-Klasse war das Saison-Ziel und wurde durch dieses Team eindrucksvoll erreicht.
Unsere dritte Mannschaft meldeten wir im Hobby-Bereich – hier durften eine Vielzahl von Spielern Woche für Woche ihren Schläger schwingen.
Jungendarbeit lohnt sich....
Auch im Jugendbereich hatten wir im Jubiläumsjahr drei Mannschaften. Die erste Jugendmannschaft mit unseren Talenten Konstantin Denzel, Julian Schaupp, Pascal Popp und Max Stockburger schaffte in der Kreisliga einen hervorragenden dritten Platz, was ebenfalls zu einem Aufstieg in die Bezirksliga reichte.
In der zweiten und dritten Jungenmannschaft konnten wir eine Vielzahl von jungen Spielern einsetzen, die ihr Erlerntes in den Verbandsspielen zum Teil schon sehr gut einsetzen konnten. Hier steht wie immer der Fokus auf Lernen mit Spaß und Erfahrungen sammeln.
Mit einem neuen Logo, speziell zu unserem Jubiläum 70-Jahre, hat uns Jürgen Hermann den kreativen Input gegeben – auch eine neue Homepage, unter der Führung von Frank Müller und Andreas Stückle, wurde ins Leben gerufen. Gerade in diesem Bereich liegt auch im Sport die Zukunft, da die neuen Medien ein Netzwerk für Interessierte, aber auch für Tischtennis-Spieler ist.
Mit fast 100 Mitgliedern haben wir auch deutlich gezeigt, dass unsere Abteilung lebt und wir uns kontinuierlich in vielen Bereichen modernisieren…
Unser Jubiläumswochenende am 9. Und 10. September 2017 war dann das Highlight des Jahres!
Mit den 1. Erbacher Stadtmeisterschaften haben wir ein Turnier für 2-er Mannschaften, in drei Konkurrenzen am Samstag gemeistert. Der Sonntag stand unter dem Motto „Fun-Tag – Tischtennis für alle“.
Unter der Leitung von Abteilungsleiter, Andreas Stückle, sowie der Turnierleitung um Stefan Staudenecker haben wir für viele Tischtennis-Begeisterten ein überaus gelungenes Wochenende ausgerichtet.
Am Samstag spielten 47 Zweier-Teams in den drei Konkurrenzen. Es waren viele tolle und spannende Spiele zu bestaunen, emotionale Momente und eine durchaus gute Werbung für unseren Sport.
Unser Fun-Tag am Sonntag wurde in zwei Konkurrenzen ausgetragen. Im Solino-Cup „Hobby4ever“ sowie im Gall-Cup „TopSpin meets PingPong“ haben viele Tischtennis-Spieler von Jung bis Alt mit viel Engagement und Freude den Schläger geschwungen. Auch hier haben wir gesehen, dass Tischtennis durchaus auch in die Kategorie „Breiten-Sport“ gehört.
Natürlich kann so eine große Veranstaltung nur mit engagierten Mitgliedern durchgeführt werden. 20 Stunden Tischtennis an einem Wochenende, ein tolles Speiseangebot vom Schnitzel bis zum leckeren selbstgemachten Kuchen, sowie die hervorragende technische Ausführung für den Turnierbetrieb, um so eine Veranstaltung zu ermöglichen, sind nur ein paar Punkte für dieses erfolgreiche Wochenende!!!
Wo Freude ist, ist auch oft Leid
Wir konnten mit Hermann Winterfeldt am 22. Mai 2017 seinen 90. Geburtstag feiern, leider durfte er aber unsere Jubiläumsfeier nicht mehr erleben, er verstarb am 2. Juli 2017. Er gründete vor 70 Jahren unsere Abteilung und war lange Jahre als Abteilungsleiter, Jugendleiter, Spieler und Gönner aktiv. Zu seinen Ehren wurde an den ersten Stadtmeisterschaften die A-Konkurrenz als „Hermann-Winterfeldt-Cup“ ausgelobt.
Zum Erfolg gehören Menschen mit Engagement und so leitete in unserem Jubiläumsjahr unser Abteilungsleiter, Andreas Stückle, mit Geschick den Verein. Wolfgang Hess leitete wie bereits seit Jahren am Montag und Donnerstag das Jugendtraining der Anfänger mit all seinen Erfahrungen und der nötigen Geduld. Aber auch unsere jungen Erwachsenen, angeführt von Patrick Stückle, Matthias Schmid und Benedikt Hohner halfen engagiert beim Jugend-Training mit.
Marcel Teichgräber hat unsere Finanzen unter Kontrolle und so haben wir auch hier ein gutes Jahr hingelegt.
Auch der demographische Wandel ist in unserem Sport zu spüren. Im Fokus steht die Zukunft des Vereins und das heißt für uns ganz klar, Jugendliche und junge Erwachsene für unseren Sport zu begeistern und so zu integrieren, dass der Teamgeist und das Miteinander im Vordergrund stehen. Nur so können wir dem Überangebot für Jugendliche, das zur Verfügung steht, entgegenwirken.
Unser Verein lebt und so können wir seit unserer Gründung 1947 auf viele schöne und tolle Momente zurück blicken. Neben vielen Turnieren, die wir in Erbach erfolgreich durchführten, konnten wir 47 Meisterschaften und Pokalerfolge bei unseren Herren und Damen feiern.
Wenn man heute einen Spieltag am Samstag miterlebt und sieht, dass das jüngste Mitglied in der Jugendmannschaft gerade mal 10 Jahre alt ist und unser Urgestein Horst Baur mit seinen 78 Jahren immer noch seinen Gegnern das Fürchten lehrt, ist das grandios.